Wanderwoche 2016 des HWGHV Zierenberg in der Region Vogelsberg

Die Strohhut-Connection
Die Strohhut-Connection

 

20 Wanderer des HWGHV Zierenberg starteten am 27. August mit einem Kleinbus, drei PKW und zwei Wohnmobilen zu einer einwöchigen Wanderwoche nach Schotten in der Region Vogelsberg. Für alle Teilnehmer war der Vogelsberg „Wanderneuland“.

Auf der Hinfahrt wurde in Alsfeld ein mehrstündiger Stop eingelegt, weil wir dort eine zweistündige Stadtführung gebucht hatten. Wegen der großen Hitze verhalfen wir einem Hutgeschäft zu einem außerordentlichen Umsatz. Acht HWG’ler legten sich einen Strohhut als Sonnenschutz zu. Damals wussten wir noch nicht, dass uns die Hüte über die gesamte Wanderwoche begleiten sollten!

Hartmut am Pranger
Hartmut am Pranger

Bei der Stadtführung erfuhren wir viele interessante Details über den historischen Marktplatz mit dem Rathaus, dem Weinhaus und dem Hochzeitshaus.

Die Schnitzereien am Stumpf-Haus, die Walpurgiskirche aus dem

13. Jahrhundert sowie Leonhardsturm, Märchenhaus und Grabbrunnen fanden bei allen großes Interesse. Hartmut stellte sich als Demonstrationsobjekt am Pranger zur Verfügung und war froh, dass wir kein Vorhängeschloss dabei hatten.

Im Anschluss an die Stadtführung stärkten sich alle in einem griechischen Biergarten. Nach der Kurzvisite in Alsfeld fuhren wir weiter nach Schotten, zu unserem Hotel „Haus Sonnenberg“. Bei Temperaturen von gut 30 Grad im Schatten drängte es alle nach dem Einchecken zum Badestrand des Niddastausees. Dort trafen wir auch auf Heidrun, Doris und Frank, die sich mit ihren Wohnmobilen inzwischen auf dem Campingplatz eingerichtet hatten.

Nach der Erfrischung im See genossen wir das Abendessen sowie den einen oder anderen Schoppen in geselliger Runde auf der großzügigen Terrasse des Hotels.

Am Rothenbachteich
Am Rothenbachteich

 

Nachdem unsere Camper mit ihren Fahrrädern im Hotel eingetroffen waren, starteten wir am Sonntag pünktlich um 9:00 Uhr unsere Wanderwoche mit der „Drei Seen Tour“ (Nieder-Mooser Teich, Rothenbachteich, Ober-Mooser Teich).

Kaum unterwegs, traf uns ein kurzes Gewitter mit einigen Tropfen Regen (den einzigen der gesamten Woche). Nach einer kurzen Pause ging es auf gepflegten Uferwegen weiter, uns wurden jetzt interessante Perspektiven der Teichlandschaft geboten. Von der Walter-Kreß-Schutzhütte aus konnten wir viele Vogelarten (u.a. Schwarzstorch und Eisvogel) beobachten: Mitten im See, auf einer winzigen Insel steht ein großer Baum, auf dem sich eine Kormorankolonie angesiedelt hat!

 

Die 14 km lange Wanderung wurde bei 100 Höhenmetern inclusive einer ausgiebigen Rast in 4,5 Stunden geschafft. Dies bei 33 Grad im Schatten!

Im Café Jöckel gab es als Schmankerl leckeren Kuchen oder einen Eisbecher.

Zur Erfrischung sprangen einige von uns zum Abschluss noch in den Nieder-Mooser Badesee.

Kreuzkapelle am Kolping Feriendorf
Kreuzkapelle am Kolping Feriendorf

 

 

 

Die „FelsenTour“ bei Herbstein stand am Montag auf dem Programm. Wir starteten beim Kolping Feriendorf und besichtigten zuerst eine schöne Kreuzkapelle. Nächstes Ziel waren die Schalksbachteiche, bekannt als Brut- und Rastplatz seltener Wasservögel. Nach 10km erreichten wir den Diebstein (570m), die höchste Stelle der Tour mit eindrucksvollen Felsenformationen und einen Fernblick auf die Rhön und die Frankfurter Skyline. Auf einem Feldweg wanderten wir quer durch Lanzenhain, einem typischen Vogelsbergdorf mit vielen restaurierten Fachwerkhäusern.

Am Obermoos-Teich
Am Obermoos-Teich

Danach ging es durch einen Buchenmischwald, stellenweise ein richtiger Urwald, der von Basaltblöcken durchsetzt ist. In seinem Zentrum befindet sich der „Burgfrieden“, eine mächtige Basaltformation, umgeben von einem Basalt-Blockmeer.

Nach zurückgelegten 22km bei 300 Höhenmetern erreichten wir nach gut 6 Stunden wieder das Kolping Feriendorf. Hier wurden wir mit Kaffee und verschiedenen Kuchensorten hervorragend beköstigt. Abschließend besichtigten wir noch die Altstadt von Herbstein und waren von der begehbaren alten Stadtmauer beeindruckt.

Nachtwächter-Führung in Schotten
Nachtwächter-Führung in Schotten

 

Am Dienstag blieben die Fahrzeuge stehen. Wir wanderten vom Hotel in Schotten durch das Giersbachtal, vorbei an Rainrod zum Niddastausee. Hier konnten wir den Unterschied zwischen zertifizierten (Vulkanzeichen) und örtlichen Wanderwege feststellen; führte doch der R 1 ca. 500 m parallel zur stark befahrenen B 455.

Über den Staudamm und den östlichen Randweg des Niddastausees ging es durch Schotten zurück zum Hotel. Auch an diesem Wandertag haben wir ca. 20 km zurückgelegt.

Am Abend führte uns der "Schottener Nachtwächter " durch die mehr als  1.230 Jahre alte Kerngemeinde mit der gotischen Liebfrauenkirche aus dem 14. Jahrhundert, vielen Fachwerkhäusern und kleinen Gässchen und versuchte uns das "Oberhessische" beizubringen; dazwischen immer wieder Anekdötchen aus dem Schottener Gemeinschaftsleben. Auch der "Frischwasserdurst" des Rhein-Main-Gebietes und die Folgen für die Vogelsbergregion wurden thematisiert.

Zu später Stunde tranken wir noch einen „Absacker“ an der Hotelbar und wurden von Gudrun mit einigen Witzen aus ihrem Fundus unterhalten.

Auf dem Bilstein
Auf dem Bilstein

 

 

Der Höhepunkt der Wanderwoche war zweifellos die „Gipfel Tour“ am Mittwoch.

Wir starteten am Hoherodskopf (764m) und wanderten bergab über schöne Wiesenwege und Waldpfade zum Bilstein (666m) mit einer skurrilen Felsenklippe und einer tollen Fernsicht. Weiter auf schönen Wanderwegen durch das Dorf Busenborn aufwärts zum Rastplatz „Schottenblick“, wo wir unsere Rucksackverpflegung einnahmen. Danach ging es auf weichen Waldwegen immer bergauf bis zum nächsten Gipfel, dem Gackerstein (663m).

Am Rastplatz "Schottenblick"
Am Rastplatz "Schottenblick"

Weiter am Waldrand entlang, über Magerrasen-Wiesen bis zur Taufsteinhütte mit ihren urigen „Schlummer-Weinfässern“, die man zum Übernachten mieten kann. Nach einer ausgiebigen Pause auf der Hütte hatten wir nur noch einen Kilometer bis zum Ausgangspunkt zu bewältigen.

Die 14km lange Strecke schafften wir bei gut 400 Höhenmetern in 5 Stunden.

Nach einem leckeren Abendessen im Hotel schlenderten wir noch einmal gemütlich durch die Altstadt von Schotten.

Am Rastplatz "Rothackerkopf"
Am Rastplatz "Rothackerkopf"

 

 

Die „Bach Tour“ bei Lauterbach stand am Donnerstag auf der Agenda. 16km waren bei 250 Höhenmetern angesagt. Wir starteten kurz hinter dem Lauterbacher Stadtpark und wanderten gut 4km auf Feldwegen bis zu einem Waldgebiet. Hier ging es weiter auf einem naturbelassenen Waldpfad entlang der Lauter, die wir auf historischen Trittsteinen überquerten. Am Rotackerkopf lud ein kleiner Rastplatz zu einer Pause ein. Das schöne Schloss Eisenbach aus dem 13. Jahrhundert erreichten wir nach 1,5 Stunden Wandern über weite Flurlandschaften.

Am Schloss Eisenbach
Am Schloss Eisenbach

Nach einer Erfrischung im Café Burgpost besichtigten wir die Schlossanlage und den Schlosspark. Am Eisenbach entlang kamen wir nach ca. einem Kilometer zur „Zentralstation“, dem denkmalgeschützten ehemaligen Bahnhof von Fischborn.

Danach wird der Bach plötzlich zum kleinen Fluss, denn Eisenbach und Lauter fließen hier zusammen. Ein romantischer Saumpfad, mal Ufer, mal Hang, führte uns nach 5,5 Stunden Wandern zum Ausgangspunkt nach Lauterbach zurück.

Zum Abschluss besichtigten wir noch die Innenstadt von Lauterbach.

Im Hotel stand heute ein Grillabend an. Steaks, Bratwurst, Geflügel, Bauchlappen, Grillgemüse, frische Salate wurden vom Küchenpersonal bis zum „Abwinken“ angeboten.

 

Mammutbaum
Mammutbaum

 

 

Am Freitag starteten wir zur sechsten und letzten Tagesziel der Wanderwoche, der „Eschenrod-Stausee Tour“. Vom Niddastausee ging es über die Staumauer in ein Waldgebiet, wo wir nach 45 Minuten auf eines Ansammlung von Mammutbäumen trafen. Auf einer Lichtung steht in Einzelstellung ein gewaltiger über 100 Jahre alter Mammutbaum mit 35m Höhe und einem Stammdurchmesser von 1,80m. Durch eine bunte Streuobstflur, saftige Wiesen mit leicht welligem Gelände auf dem Rinder und Pferde weideten, ging es stets bergan bis zum Ortsrand von Eschenrod. An einem Golfplatz vorbei erreichten wir nach insgesamt 11km die Burgerhütte, unseren Rastplatz. Nach weiteren 30 Minuten erreichten wir das Geotop „Alteburgkopf“. Hier treffen Spuren der vulkanischen Vergangenheit und menschlicher Besiedlung in Form einer Ringwallanlage aufeinander. Ein Försterdenkmal lädt zum Verweilen ein. Von nun an ging es durch Buchenwälder bis zum Ostufer des Stausees, dann am See entlang über die Staumauer zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Gudrun und Gisela nach der Wanderung
Gudrun und Gisela nach der Wanderung

Auf der schönen Terrasse des Café Windrose mit Seeblick gab es Kaffee mit leckerem Kuchen. Zuvor sprangen noch einige von uns in den warmen Niddastausee und kühlten sich erst einmal ab.

Nach dem Abendessen haben wir noch einige Stunden auf der Hotelterrasse die Wanderwoche ausklingen lassen. Ein Dank ging an die Wanderführer mit der Überreichung von je zwei Flaschen guten Weines.

Terrasse Hotel "Haus Sonnenberg"
Terrasse Hotel "Haus Sonnenberg"

 

 

Am Samstag, den 3. September endete die Wanderwoche 2016 nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels mit der Rückreise nach Zierenberg.

104 Wanderkilometern bei 1.700 Höhenmetern an sechs Wandertagen, alle Tage bei herrlichem Sonnenschein und warmen bis sehr heißen (Sonntag) Temperaturen!

Hervorzuheben ist noch, dass die Wanderwege im Vogelsberggebiet ganz hervorragend gekennzeichnet sind. Bei allen Rundwanderungen wird das Vulkansymbol als einheitliche Markierung verwendet.

Alle Wanderer des HWGHV Zierenberg blicken auf eine traumhaft schöne und erlebnisreiche Wanderwoche zurück und freuen sich bereits jetzt auf die Wanderwoche 2017.

 

Verfasser:  Bernd Croll

 

 


Bilder von der Wanderwoche in Schotten (Vogelsberg)