Spaziergang rund um die Zierenberger Altstadt

und Besichtigung der Highlights

Karte der Wegstrecke  

Schwierigkeitsgrad

Leicht   →       1,90 km           30 Min.            Ø 4,0 km/h            ↑30  ↓10 Hm 

Wege - Info

Wegeart: 

Fußweg                      1,90 km                          

 

 Untergrund:

Befestigter Weg       1,90 km 

Einkehrmöglichkeiten

"Café am Markt"  Zierenberg, Marktplatz 3

"Kasseler Hof"  Zierenberg, Marktplatz 2

"Stadtbäckerei Schäfer" Zierenberg, Mittelstraße 18

Pizza Pronto Zierenberg, Mittelstr.49

Alanya Grill  Zierenberg, Lange Str.55

Rundwanderweg (grün)
Rundwanderweg (grün)

(1) Start: Kindergartenparkplatz      (2) Reste der Stadtmauer      

(3) Alter Friedhof                                  (4) Alter jüdischer Friedhof

(5) Andreaskreuz                                  (6) ehemalige Synagoge        

(7) Ev. Stadtkirche                                (8) Fachwerkrathaus

(9) Steinhaus          

Wegebeschreibung 

"Warmetalkampfbahn"
"Warmetalkampfbahn"

Wir starten die Rundwanderung um die Zierenberger Altstadt auf dem Kindergartenparkplatz (1), Dörnbergstr.31 . 

An der Stirnseite des Parkplatzes beginnt der Rundwanderweg.

Rechts befindet sich der Zierenberger Kindergarten, danach sehen wir das ehemalige Hallenbad, haben einen schönen Blick auf die Zierenberger "Warmetalkampfbahn", eine Fernsicht auf den Schreckenberg mit Ausssichtsturm und passieren das Clubhaus des TSV Zierenberg, die Sporthalle sowie die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule.

Reste der hist. Stadtmauer
Reste der hist. Stadtmauer

Die Altstadt Zierenberg ist nach einem klaren Plan angelegt, vier Straßenzüge, parallel in westöstlicher Richtung verlaufend, treffen östlich auf die "Kasseler Straße". Diese wurde vom ehemaligen "Schartenberger Tor" und in Richtung Dörnberg durch das "Kasseler Tor" begrenzt. Verbindungsgassen schaffen dem Grundriss eine klare Feldereinteilung. Im Zentrum dieser streng gegliederten Anlage befinden sich Kirche und Rathaus.

Auf dem gesamten Rundwanderweg kann man immer wieder Reste der historischen Zierenberger Stadtmauer, die ab 1293 in Teilabschnitten gebaut wurde, bewundern (2).

"Alter Zierenberger Friedhof"
"Alter Zierenberger Friedhof"

Oberhalb der Gesamtschule (links vom Rundwanderweg) sehen wir das Vereinsheim des "ASV Petri".

Nach Überqueren der Kreis-Straße führt der Weg entlang von Schrebergartenanlagen und steigt in der Fortsetzung sehr steil an. Nach Überqueren der "Mittelstraße" befinden wir uns  vor dem "alten Zierenberger Friedhof" (3).

Die immer wiederkehrenden Seuchen veranlassten den Landesherrn der Stadt im Jahr 2563 den Befehl zu geben, einen neuen Gottesacker außerhalb der Stadtmauern anzulegen. 

Von 1563 bis 1876 wurden die Toten der Stadt auf diesem Friedhof beigesetzt. Vor dieser Zeit war der Kirchplatz Begräbnisstätte.

Heute kann man noch einige alte Grabsteine sowie das Ehrenmal für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Zierenberger Bürger besichtigen.

Etwas abseits vom Rundwanderweg kann man den ehemaligen jüdischen Friedhof besichtigen.

Wir gehen wieder zur "Mittelstraße", überschreiten die Bahnschrankenanlage, gehen links auf die "Ehlener Straße", vorbei am "Oberen Hundemarkt" und stehen nach wenigen Metern links vor dem ehemaligen jüdische Friedhof (4).

Die jüdische Gemeinde Zierenberg legte 1846 einen eigenen Friedhof an. Bis 1938 waren etwa

90 Grabinschriften auf ca. 40 Grabsteinen vorhanden. 1939 lies der damalige Bürgermeister den Friedhof einebnen. Auf dem jetzigen Friedhof befinden sich noch elf Grabsteine aus den Jahren 1900 bis 1933. Ein Gedenkstein von 1946 trägt die Inschrift "Hier ruhen die Gebeine der Juden Zierenbergs. Zeuge sei dieser Gedenkstein für alle Grabsteine, die einst an diesem Orts standen und durch Naziterror vernichtet wurden. 1938 bis 1946."

Das "Andreaskreuz"
Das "Andreaskreuz"

Wir gehen wieder zurück zum "alten Zierenberger Friedhof" und setzen unsere Wanderung über den Rundwanderweg bis zur Kirchgasse fort. Vor uns sehen wir die mächtige Stadtkirche; wir biegen zunächst rechts in die Mittelstraße und kommen dann zum "Andreaskreuz" (Mittelstr.39).

Früher das "Zaun'sche Haus", jetzt das "Andreaskreuz", ist nach einer Altersbestimmung der Bauhölzer im Jahr 1567 entstanden und das älteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt (5).

Ein Andreaskreuz, datiert auf das Jahr 1369, befindet sich in der Wohnung über der Restaurant und gab diesem Haus seinen Namen.

Das Haus wurde im Rahmen der Stadtsanierung von 1988 bis 1995 entkernt, rekonstruiert und restauriert.

Rechts neben dem "Andreaskreuz" stand von 1899 bis 1938 die Synagoge der jüdischen Kirchgemeinde Zierenberg, eine Gedenktafel weist darauf hin(6)

Wir gehen die Mittelstraße wieder zurück, zur Ev. Stadtkirche.

Ev. Stadtkirche von 1293
Ev. Stadtkirche von 1293

Der Bau der gotischen Stadtkirche (7) mit ihrem mächtigen, weithin sichtbaren Westturm wurde 1293 von Landgraf Heinrich I. begonnen. Dies geht aus dem Inschriftenstein, der sich in der Turmhalle befindet, hervor. Die ältesten Teile der Kirche, der Chorraum und der untere Teil des Kirchturms, sind noch heute im ursprünglichem Zustand vorhanden. Die Kirche ist mit Wandmalereien aus dem

14. und 15. Jahrhundert versehen. Diese wurden im 17. Jahrhundert übertüncht, 1934 wieder freigelegt und Ende des 20. bis Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert.

Die Kirche ist im Sommer zwischen 10 und 17 Uhr sowie im Winter zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet.

Besichtigungen können bei der Stadtverwaltung (Herr Homberger) vereinbart werden. 

Rathaus von 1450
Rathaus von 1450

Auf dem Marktplatz bewundern wir das Zierenberger Rathaus (8).

1450 erbaut, ist das älteste erhaltene Fachwerk-Rathaus Hessens. Im Portal im Ostgiebel wird Heinrich Brant als Baumeister genannt. Der spätgotische Bau, ursprünglich mit Ecktürmen versehen, unterlag im Laufe seiner Geschichte wechselhaften Nutzungen sowie zahlreichen baulichen Veränderungen und Ausbesserungen. Im 19. Jahrhundert wurde das Fachwerk verputzt und erst die Restaurierungen von 1925 bis 1928 legten das Fachwerk in seiner ganzen Schönheit wieder frei.

Das Steinhaus von ca. 1300
Das Steinhaus von ca. 1300

Das "Steinhaus" (9)  - auch Steinkammer, Steinscheune oder Steinwerk genannt -  ist das älteste Haus Zierenbergs und wurde um 1300 erbaut. Durch seine massive Bauweise überstand es die

großen Stadtbrände. 

Die Schlitzfenster des Hauses sprechen dafür, dass das Gebäude vor der Fertigstellung der Stadtmauer ein Teil der städt. Verteidigungsanlage war. Der Eingang zum Gewölbekeller befindet sich noch im mittelalterlichen Originalzustand. Vermutet wird, dass Verbindungen zu den Kellern der angrenzenden Häuser bestand. 

Auf dem Rundwanderweg
Auf dem Rundwanderweg

 

Vom "Steinhaus" gehen wir über den Marktplatz, die Schulgasse wieder zurück zum Rundwanderweg.

Dieser führt über die Ampelanlage "Kasseler Straße" zu unserem Ausgangspunkt, den Parkplatz am Kindergarten. 

Ostansicht der Zierenberger Altstadt. Der Rundwanderweg zwischen den Gartenanlagen ist deutlich sichtbar.
Ostansicht der Zierenberger Altstadt. Der Rundwanderweg zwischen den Gartenanlagen ist deutlich sichtbar.