Wanderwoche  2019  in  Bodenmais 

Am Sonntag, den 1.September reisten 24 Wanderfreunde mit zwei Kleinbussen und vier PKW zu unserer

Wanderwoche   - die von unserem Wanderwart Frank Schuboth organisiert wurde - 

nach Bodenmais, wo wir nachmittags im Ferienhotel „Rothbacher Hof“ eintrafen.

Nach der Zimmerbelegung kehrten wir im gemütlichen Biergarten des Hotels ein und stärkten uns bei diversen Kaltgetränken um anschließend das leckere 4-Gänge-Menü zu genießen.

Danach erkundeten wir zu später Stunde erstmals Bodenmais. 

Hotel "Rothbacher Hof"

Unsere Wanderungen

Panorama-Rundweg um Bodenmais  (2. 9.)

Von unserem aus Hotel folgten wir dem Rothbach bis nach „Miesleuthen“ und bewunderten dort ein

historisches Backhaus.

Die Wegemarkierung „Weißes Schild mit Sonne“ führte uns am Fuße des Kronbergs zu einem Fitnessparcours,

der besonders für Kinder hervorragend ausgestattet ist. Wir passierten den Böhmerhof und trafen am

Silberbergauf einen „Schilderwald“.

Über den Rißlochweg führte die schöne Panoramawanderung entlang des Moosbaches oberhalb der Glashütte „Joska“ zurück zum Hotel.

 

Bei leichtem Nieselregen benötigten wir für die 13,2 km und 320 Hm vier Stunden.

Ein guter Weg zum Einlaufen für die Wanderwoche!


Flusswanderung von Bayerisch Eisenstein nach Zwiesel (3. 9.)

Mit unseren Fahrzeugen fuhren wir nach Zwiesel und von dort mit der „Waldbahn“ nach

Bayerisch Eisenstein.

Wir begannen unsere Wanderung am Bahnhof in Bayerisch Eisenstein, der direkt an der Grenze

zu Tschechien liegt. Wobei die eine Hälfte des Bahnhofs noch Deutsches Staatsgebiet ist, die andere Hälfte

bereits zu Tschechien gehört.

 

Der Wanderweg führte uns an einem Wehr vorbei, entlang eines offenen Kanals (rechts) und

dem Fluss „Großer Regen“ (links).

Der  "Großer Regen" ist der längste Fluss des Bayerischen Waldes. Seine beiden Quellflüsse, der Große und der Kleine Regen, entspringen auf der böhmischen Seite. In Zwiesel, fließen beide zusammen. Ab dieser Stelle wird der Fluss nur noch "Schwarzer Regen" genannt.

Der Flusswanderweg entlang des "Großen Regens"  führte uns durch eine einmalig schöne Flusslandschaft.

In dem naturbelassenen Mischwald sahen wir immer wieder umgestürzte Bäume, die von Bibern zu Fall gebracht wurden.

Am Ende des Kanals, bei der Eisensteiner Mühle, führt der Wanderweg entlang eines schmalen, unmittelbar neben dem Flussbett verlaufenden Waldpfades durch den Wald. Hier wurde die Wanderung jäh unterbrochen, weil eine unserer Wanderfreundinnen infolge eines Bienenstiches eine allergische Schockreaktion erlitt und mit einem Rettungswagen in das Zwieselner Krankenhaus gebracht werden musste.

Nach dieser Aufregung wanderten wir, alle etwas bedrückt,  durch herrlichen Mischwald mit sehenswerten alten Bäumen, vorbei an mehreren Biberdämmen. Kurz vor der Seebachschleife erreichten wir ein kleines Wasserkraftwerk. Der "Große Regen" wird hier aufgestaut und ein Teil des Flusses fließt über einen Seitenarm durch das Kleinkraftwerk.

Hier legten wir eine Pause ein.

Bei der Seebachschleife wechselt der Flusswanderweg wieder auf die linke Seite des "Großen Regens".

Der Wanderweg führte uns in Ufernähe am Fluss entlang; auf einem schmalen Waldweg ging es über

Stock und Stein durch fast unberührte Natur. Im " Großen Regen" sahen wir zahlreiche Felsblöcke, die teilweise schon mit Bäumen bewachsen waren.

Nach einer halben Stunde Fußmarsch kamen wir an eine Wegkreuzung, links geht es nach Ludwigsthal, nach rechts in Richtung Rabenstein. Der Flusswanderweg führte uns auf die rechte Seite und folgte anschließend dem "Großen Regen" auf dieser Flussseite. Während einer kurzen Pause ließen es sich einige Wanderfreunde nicht nehmen, ihren Füßen im kühlen Wasser des Flusses etwas Erholung zu gönnen.

Wenig später kamen wir am Naturschutzgebiet Rotfilz vorbei.

Das 40 Hektar große Moorgebiet ist Lebensraum für die standorttypische Tier- und Pflanzenwelt. Aber auch das Moor selbst, mit seinen bis zu 10 Meter dicken Dorfschichten ist geschützt.

Nach einer eindrucksvollen Eisenbahnbrücke stießen wir auf eingezäunte Fischweiher. Wir verließen den Fluss, umgingen die Weiher und wanderten bergauf durch den Wald, über eine große Wiese und weiter auf einem geteerten Fuß- und Radweg durch das Industriegebiet Zwiesel bis zum Bahnhof.

Dort konnten wir zur zu Erleichterung aller unsere Wanderfreundin, die inzwischen im Krankenhaus Zwiesel bestens versorgt wurde, wieder in die Arme schließen.

 

Die Flusswanderung war mit einer Länge von 17 km bei 250 Hm ↓ und 90 Hm ↑ unsere längste Wanderung,

für die wir insgesamt 6 ½ Stunden brauchten. 


Silbersteig - Bergwerkbesichtigung (4. 9.)

Wir wanderten von unserem Hotel aus zum "Alten Rathaus" von Bodenmais.

"Auf den Spuren der Bergleute", so lautete dort die Ausstellung, die sich mit der Geschichte von Bodenmais und dem Bergbau beschäftigt.

Über die Bergknappen- und Barbarastraße ging es weiter, den Schildern „Silbersteig“ folgend, aufwärts zur Talstation der Silberberg-Bahn. Mit der Bahn fuhren wir bis zur Mittelstation, dort befindet sich der Zugang zum historischen Besucherbergwerk, in dem wir eine Führung gebucht hatten.

Wir schlüpften in einen blauen Bergmannskittel, setzen die Schutzhelme auf und stiegen hinab in den oberen Bereich des mehr als 600 m langen Barbarastollens im Silberberg. Der Weg führte uns bis zu einer gewaltigen Höhlung, dem "Großen Barbaraverhau". Dort wurden uns beeindruckend ratternde Bergbaumaschinen vorgeführt, so dass wir uns gut vorstellen konnten, wie hart die Bergleute unter Tage für ihr Geld schuften mussten.

Der Silberberg birgt in seinem Inneren mehr als 60 verschiedene Arten Mineralien und natürlich Silber.

Die Führung dauerte ca. 1 Stunde, danach stärkten wir uns in der Bergmann-Schänke.

Danach wanderten wir weiter aufwärts zum Silberberggipfel. 

Mit seinen 955 Metern thront der Silberberg, der wegen seiner zwei Gipfel auch Bischofshaube genannt wird, über Bodenmais.  Auf dem Gipfel hatten wir bei herrlichem Sonnenschein eine super Rundumsicht.

Der Abstieg erfolgte auf der rechten Seite der Bergbahn zurück nach Bodenmais.

 

Die Wanderung dauerte (ohne Besuch des "Alten Rathauses", der Bergwerkführung und den Pausen) 2,5 Stunden:

220 Hm↑     320 Hm↓     8,1 km

 


Vom Arberseehaus zum Großen Arber (5. 9.)

Unsere Wanderung startete am östlichen Ufer des Großen Arbersees - am viel besuchten Arberseehaus.

Wir wanderten zunächst relativ flach durch einen Nadelwald. Der geschotterte Weg führte parallel zum Nordufer des Arbersees, entfernte sich im Verlauf aber vom Wasser.

Ab jetzt ging es  - ausschließlich im Wald -  bis zum Gipfel des Großen Arber immer sehr steil bergauf.

Grobe Steine und freigelegte Wurzeln bildeten den Untergrund. Unterwegs bestaunten wir die

Brennesfichte - einen 250 Jahre alten Baum.

Der Gipfel des Großen Arber  -geprägt von Radarstationen-  bot uns eine prächtige Rundumsicht.

Natürlich ließen wir uns die Gipfelbesteigung nicht entgehen.

Der Große Arber ist mit 1.456 m der höchste Berg im Gebirgsmassiv Niederbayern-Böhmerwald (CZ) und nördlich der Alpen der wohl bekannteste deutsche Berg. Aus dem Gipfelplateau ragen fünf mächtige Felsriegel wie Reste einer Krone heraus. Neben dem Großen Arber gehört zur Berggruppe auch der Kleine Arber mit 1.384 m.

Zum Abstieg nahmen wir die Seilbahn bis zur Talstation, so dass wir in 1 1/2 Stunden bei  gemütlichem Wandern wieder an der Arberseehütte eintrafen.

Dort stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen.

Danach umrundeten wir noch den Großen Arbersee, der grandios im Spätnachmittagslicht strahlte.

Ein herrlicher Rundweg, den man keinesfalls verpassen sollte!

Der Große Arbersee ist ein Karsee, also ein Relikt der Eiszeit. Das in einem tiefen und wildromantischen Bergkessel eingebettete Gewässer ist von einem dichten Urwald und von Hochwald umschlossen. Durch Filzbildung verlor der See zwischen 1803 und 1897 etwa 1,5 ha seiner Fläche. Um das Zuwachsen des Sees zu verhindern, wurde 1899 ein großer Teil des Schwinggrases abgesprengt und an Land gezogen, wodurch sich die Seefläche wieder erheblich vergrößerte.

 

Für die sehr anstrengende Wanderung brauchten wir knapp 4 Stunden:

560 Hm↑     220 Hm↓     11 km


Über die Rißlochwasserfälle zur Chamer Hütte (6. 9.)

Mit den Bussen und PKW fuhren wir zum Wanderparkplatz in Bodenmais, unterhalb der Rißlochwasserfälle.

Die Wanderung zur Rieslochschlucht gehört zu den schönsten und beeindruckensten

Wanderungen im Bayerischen Wald und führte immer bergauf entlang des Rißbaches.

Auf halben Weg, am Fuß einer der höchsten Kaskaden, liegt das Rechensöldenwehr. 

Die Rißlochwasserfälle vereinen sich in der Rißlochschlucht, wo Arberbach, Schwellbach, Kleinhüttenbach und Wildauerbach zum Rißbach werden. Dort, wo die Bäche am östlichen Schluchteingang die Steilstufe überwinden, befinden sich die Rißlochfälle.

In fünf Stufen haben sie eine Gesamthöhe von 55 m, der Hauptfall ist 15 m hoch.

Die Wanderung führte durch ein Naturwaldreservat, wo die Natur noch sich selbst überlassen ist. Es gibt also keine forstwirtschaftlichen Eingriffe. Den Wanderweg begleitete dadurch eine abwechslungsreiche Flora und Fauna. Immer wieder fiel uns meist auf alten, abgestorbenen Buchen der Zunderschwamm auf, ein Holzzerstörer, der das Vermodern des abgestorbenen Lebens beschleunigt - eine echte Naturschönheit.

Wir folgten nach den Wasserfällen dem Schwellbach, den wir  bis zur "Chamer Hütte" mehrfach überquerten.

Dort legten wir eine verdiente Pause ein und genossen einen schönen Blick auf den Großen Arber.

Der Rückweg erfolgte weitgehend über den Chamer-Hütten-Weg zur Weikelruh mit toller Aussicht.

Dann weiter wieder zu den Rießochwasserfällen, wo wir den Rißbach über eine kleine Holzbrücke überquerten, um dann von einem höher gelegenen Weg den Rißbach von oben bestaunen konnten.

 

Die Wanderung war bergauf/bergab anstrengend, in 6,5 Stunden waren wir wieder am Wanderparkplatz:

620 Hm↑↓     11 km

 


Moosbach Rundweg und Waldmuseum in Zwiesel (7. 9.)

Zum Abschluss unserer Wanderwoche in Bodenmais Erwanderten wir vormittags vom Hotel aus

den  Mossbach-Rundweg, bei leichtem Nieselregen eine kleine Wanderung von

7 km Länge und 120 Hm ↑↓.

 

Nachmittags besuchten wir das sehenswerte Waldmuseum in Zwiesel: 

 

Das neue Waldmuseum ist in der ehemaligen Mädchenschule untergebracht. Auf 1200 Quadratmetern werden die Themen "Wald, Heimat und Glas" mit einem neuen modernen Ausstellungskonzept dargestellt.

Das Museum nimmt seine Besucher mit auf eine Reise durch die Geschichte des Bayerischen Waldes.

Auf moderne Art wird der Wald als Lebensraum für Mensch und Tier präsentiert.

Ein eindrucksvolles Urwald-Modellbild mit originalen Baumriesen und präparierten Tieren gewährt Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Weiter geht es durch das Reich der Pilze und den Lebensraum von Wiesen-, Wald- und Heckentieren.

Wie Waldhirten früher gelebt haben, kann man in einer begehbaren kleinen Waldhütte hautnah erleben.

Dies entspricht ganz dem neuen Museumskonzept: Dinge unmittelbar begreifbar und erlebbar zu machen.

 

Im oberen Stockwerk ist zu sehen, was den Bayerischen Wald einst weltweit berühmt machte: Glas.

Exponate aus Glashütten und von der Zwieseler Glasfachschule erzählen von der aufwändigen Kunst des Glasmachens. Zu den Raritäten gehört auch das raumfüllende Miniatur-Glasmacherdorf, das Ende der 1960er Jahre mit viel Liebe zum Detail von einem heimischen Schnitzer gefertigt wurde.

Eindrucksvoll ist außerdem die Ausstattung der drittältesten Apotheke im Bayerischen Wald.

 

Am letzten Abend im "Rothbacher Hof" gab Bernd Croll einen Rückblick auf die einzelnen Wanderungen

dieser und bedankte sich beim Wanderwart des HWGHV Zierenberg, Frank Schuboth, für die Organisation und die Führungen bei den einzelnen Wanderungen mit einer Flasche Hochprozentigem aus der Region.

Erstmalig bei unseren Wanderwochen wurde der Wanderer / die Wanderin der Woche gewählt:

Die Wahl fiel auf unsere "jugendlichen" Wanderdamen Ulla Frost und Gudrun Klusmann.

Beide erhielten für ihre Wanderleistungen ein kleines Präsent überreicht.